Orientierung

Freitag, 21. Juli 2017

Stimmt dieser historische Vergleich? Oder soll er gar nicht stimmen?

Bundesfinanzminister Schäuble äußert sich zu den Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei

Was sich in der Türkei nach der Niederschlagung des Putsches vor einem Jahr (?) abspielt, kann einen nur mit großer Sorge erfüllen. Deshalb ist es durchaus begrüßenswert, dass die Bundesregierung die Lage kritisch betrachtet und die staatlichen Beziehungen überdenkt. Auch Wolfgang Schäuble äußerte sich dazu. Dabei zieht er allerdings historische Parallelen, die vermuten lassen, dass er entweder von historischen Betrachtungen keine Ahnung hat. Oder er verfälscht bewusst. In der Türkei werden Menschen willkürlich eingesperrt und konsularische Mindeststandards nicht eingehalten, meinte der CDU-Politiker der "Bild"-Zeitung gegenüber. Und das erinnere ihn daran, wie es in der DDR gewesen sei. Nun sind historische Vergleiche fast immer problematisch. Deshalb ist zu fragen, warum Herr Schäuble sich hier in dieser Weise einmischt. Bei allem, was man an der DDR kritisieren konnte, soll sich der normale Zeitungsleser wohl noch einmal so richtig nachträglich gruseln, während die sich immer mehr verhärtende türkischen Diktatur verniedlicht wird. Ich meine, ein solcher Versuch ist entweder dilettantisch oder gezielt böswillig. 

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