Orientierung

Montag, 15. August 2011

Die FAZ wird nachdenklich


„Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat“

kommentiert 
von Reinhard Heinrich 

So lautet eine Überschrift der von links viel gescholtenen FAZ vom 14. August. Halb facebook steht Kopf und zeitnah antwortet ein im Selbstverständnis linkes Blatt leicht ironisch auf seiner Titelseite: 
 Lasst euch umarmen, Genossen!  
Unfassbar: Der Biograf von Margaret Thatcher und der bekannteste FAZ-Herausgeber sagen: "Ich beginne zu glauben, dass die Linke recht hat"

In Frankfurt (nicht an der Oder) bricht offensichtlich - noch ganz vorsichtig - ein Realismus durch, dem Erfolg - oder Überleben - wichtiger ist als Ideologie. Machen wir uns nichts vor. Beide Äusserungen stehen - noch -lediglich im Feuilleton respektive Kulturteil beider Zeitungen. Für Titel oder Seite drei ist das anscheinend noch zu heiss. Und das ND? Hier wird heute, am 15.8.2011 die FAZ nur im Zusammenhang mit Mauertoten zitiert - auch im Feuilleton, von Hans-Dieter Schütt.

Die FAZ selbst hingegen wird - von ihren eigenen Lesern - für ihren Artikel heftig angegiftet. Das passiert anderen Zeitungen auch, wenn sie  zu viel Realität widerspiegeln. Die Realität ist böse, geschäftsschädigend, parteifeindlich und was weiss ich noch. Auch Zeitungen haben ihr Schicksal. Die "Iskra" hat ja W. I. Lenin nach dem Zweiten Parteitag der SDAPR 1903 auch überhaupt nicht mehr gefallen.

Der FAZ ist zu wünschen, dass sie realistisch bleibt. Dann gefällt sie uns. Vielleicht geht sie ja davon doch nicht unter.

Vergiss in keinem Falle,
auch dann nicht, wenn vieles misslingt:
Die Gescheiten werden nicht alle!
(So unwahrscheinlich das klingt)
Erich Kästner

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