Orientierung

Donnerstag, 2. März 2023

Das Versagen der Parteispitze ist unentschuldbar

Distanzierung der Linke-Führung vom »Manifest für Frieden« macht die Partei für viele Menschen unwählbar. 


https://de.wikipedia.org/
wiki/Sevim_Da%C4%9Fdelen

Diese Aussagen druckte die heutige junge welt aus einem Gespräch mit Sevim Dagdelen (DIE LINKE, MdB) ab. Sie bekannte sich offen zu der am vergangenen Sonnabend stattgefundenen Demonstration in Berlin:

"Der Zuspruch aus der Bevölkerung, die in ernsthafter Sorge ist bezüglich der Lieferung von immer mehr und immer schwereren Waffen, ist groß. Das von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer initiierte »Manifest für Frieden« mit mittlerweile mehr als 700.000 Unterzeichnern und die große Kundgebung »Aufstand für Frieden« trifft den Nerv der Zeit. Dass die Polizei bei 13.000 Demonstranten mit dem Weiterzählen aufgehört hat, mag der Tatsache geschuldet sein, dass die Einsatzkräfte mit der rechtlich fragwürdigen Sperre des Kundgebungsbereichs wegen Überfüllung beschäftigt waren." (jw, 02.03.2023, S. 2)

Es wird sichtbar, dass jetzt insbesondere gegen Sahra Wagenknecht eine unsägliche Kampagne im Gange ist. Ihr werden willkürlich Putin-Propaganda unterstellt, Sätze aus dem Zusammenhang gelöst und böswillig interpretiert. Ein besonderes Beispiel dafür war m.E. die ARD-Sendung "Hart aber fair" vom Montag. Nun muss Sahra Wagenknecht nicht immer Recht haben. Aber was sich dort polemisch gegen sie abspielte, hatte wenig mit Kommunikationskultur zu tun. Wenn alle Beteiligten gegen den Krieg sind, aber keiner wissen kann, wie der Frieden wirklich zu erreichen ist, muss man den Konsens suchen. Kriege dieser Dimension sind heute längst nicht mehr gewinnbar. Es muss eher intensiv verhandelt, als permanent geschossen werden.

Deshalb tun mir solche sachlichen Argumentationen für den Frieden wie die von Sevim Dagdelen gut. Frieden schaffen kann nicht widerstandsloses Aufgeben und Unterwerfen unter eine Diktatur sein. Auch Verhandeln ist Widerstand.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kommentare sind das Salz in unserer Suppe.