Bereits 2009 erschien beim Goldmann-Verlag das kleine, aber feine Buch von Miriam Meckel "Das Glück der Unerreichbarkeit. Wege aus der Kommunikationsfalle". Es ist noch immer höchst aktuell und interessant zu lesen.
Nun bin ich wieder Mal auf einen praktischen Fall gestoßen, der mich über das Buch und die Wirklichkeit grübeln lässt. Mit der Corona-Krise müssen wir alle spürbare Einschränkungen unserer sozialen Freiheiten hinnehmen. das ist einerseits verständlich, und andererseits versuchen wir doch, vor allem die Kommunikation aufrecht zu erhalten. Das ist auch und gerade für eine Partei wie DIE LINKE es ist, von höchster Priorität. Am 26. März schrieb die Kreistagsfraktion DIE LINKE.Meißen deshalb:
"Coronavirus ist eine Herausforderung für jeden von uns!
Bitte sorgt alle mit dafür, dass die vorhandenen Infektionsketten unterbrochen werden. Das verlangt u.a., persönliche Kontakte auf ein Minimum zu beschränken und die erlassenen Regularien zur Eindämmung Ausbreitung der Infektion ernst zu nehmen und umzusetzen.
Aus gegebenem Anlass bitten wir um Verständnis, dass unser Bürgerbüro vorerst geschlossen bleibt.
Dennoch sind wir für Sie und Ihre Anliegen erreichbar: Telefon: 03525 734223"So weit, so gut. Nun habe ich aber versucht, trotz alledem mit der Kreistagsfraktion in Kontakt zu kommen. Aber: Die Kommentarfunktion in der Webseite wurde offenbar abgeschaltet. Über die angegebene Telefonnummer habe ich wochentags wiederholt niemanden erreicht und kein Anrufbeantworter schaltet sich ein. Mehrere E-Mails an die Fraktionsvorsitzende und andere Fraktionsmitglieder blieben ohne Rückmeldungen.
Das ist aber nun das Gegenteil eines Glücks der Unerreichbarkeit, oder? Wenn wir mit den den Infektionsketten auch die Kommunikationsketten unterbrechen, wird es eine Kommunikationsfalle!
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