Orientierung

Sonntag, 18. März 2018

Beobachtungen aus dem Exil

Was ist im Kreisverband Meißen los?

Es ist nun fast 15 Monate her, dass ich aus dem Kreisverband DIE LINKE.Meißen nach Dresden umgezogen bin. Über die Ursachen will ich mich nicht detailliert auslassen. Und es hat mich auch kaum jemand danach gefragt. Ausgrenzung? Verfälschung? Ignoranz? Von allem etwas? Es sollte ein Signal sein. Aber es scheint keine Rolle zu spielen, wenn einer weggeht. Für mich war es ein komplizierter und langer Prozess. Danach ging es mir deutlich besser. Inzwischen fühle ich mich allerdings wie einer, der ins Exil gehen musste, und dem seine (politische) Heimat nun fehlt. Und so beobachte ich das Geschehen von außen ein wenig traurig. Da passiert nicht mehr viel.

Mit diesem Blog habe ich versucht, den Kontakt zu halten. Nur wenige haben das bemerkt. Gut, das muss ich so hinnehmen. Aber ich beobachte auch die weiteren Äußerungen des Kreisverbandes, soweit sie mich erreichen. Die Zeitung hatte ich schon lange nicht mehr im Briefkasten. Die von Dresden bietet verständlicherweise wesentlich mehr. Die Blogs der Stadtverbände existieren noch, werden aber, wie z.B. wie der von Riesa, nur sporadisch und lieblos gepflegt. Die Webseiten des Kreisvorstandes und der Kreistagsfraktion wirken eher wie pflichtgemäße Brigadetagebücher, ohne Kritik und Zukunftsblick. Aber das mag vielleicht alles Kleingeld sein. Viel schlimmer ist, dass es hier kaum noch um die notwendigen Inhalte linker Politik geht. Informationen und Erklärungen "von oben" werden nicht auf die kommunale Ebene herab gezogen. Da gibt es spannende Auseinandersetzungen, z.B. um Sahra Wagenknecht, die öffentlich nicht kommentiert oder hinterfragt werden. Oder hoffnungmachende Aktionen, wie z.B. der Bürgerbrief von Rico Gebhardt, finden überhaupt keine Beachtung. Der Aufruf der Landesvorsitzenden und des Landesgeschäftsführers "Wir müssen an uns arbeiten" zur basisdemokratischen Beteiligung an der Landtagswahl 2019 findet nicht einmal eine informative Erwähnung. Von einer längst fälligen konkreten Auswertung der Wahlkampfes 2017 im Landkreis ganz zu schweigen.

Und so ist es auch mit den kommunalen Themen bestellt. Der Öffentliche Personennahverkehr - kostenlos oder einfach nur besser? Tariferhöhungen der Sparkasse - gerechtfertigt oder nicht? Taxipreise erhöhen? Wie sieht es aktuell um die Schulen und die Lehrersituationen im Landkreis aus? Wie geht es mit Pflege und Gesundheitsbetreuung voran? 

Weder Kreisvorstand, noch Kreistagsfraktion äußern sich regelmäßig und transparent zu solchen Fragen. Das ist mir unverständlich. Eine offensive Informations- und Argumentationstaktik wäre aber gerade im Interesse unserer Wähler und Sympathisanten. Stellungnahmen und Anfragen bleiben weitgehend aus. Habe ich in der vergangenen Zeit Kommentare geschrieben, wurde meistens mit widerwilligem Unterton darauf reagiert, wenn nicht gar mit dem Vorwurf, die unangebrachte Kritik doch endlich sein zu lassen. Noch öfter wurden sie jedoch einfach ignoriert. Und das tut besonders weh.

Mir ist klar, dass ich mit diesem Post und solchen Argumenten vielleicht an Mauern stoße. Ich will aber den Appell ernst nehmen, dass wir an uns arbeiten müssen. Wer noch? Bitte meldet Euch. 😏

G. Dietmar Rode
Blogger


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