Betrachtung
der Öffentlichkeitsarbeit der LINKEN im Kreis
Meißen
Seit
Jahren erfülle ich eine Vereinbarung mit dem Kreisvorstand, den Blog http://kreis-meissen-von-links.blogspot.com als
"Unterstützer-Blog" zu führen. Ich hoffe, dass mir meine Leser dabei
weitgehend Sachverstand und Engagement bestätigen können. Gerade jetzt in der
Zeit des Wahlkampfes bin ich bemüht, dazu eine aktuelle Mischung von
politischen Informationen aus Partei und Gesellschaft, vor allem mit Blick auf
unsere Region, zu veröffentlichen. Wöchentlich erscheinen 2 - 3 Posts, d.h.
über 40 seit Januar. Leider sind die Leserzahlen in der letzten Zeit um mehr
als die Hälfte rückläufig. Das mag wohl auch an der Überfülle an komplizierten
Ereignissen und der schwierigen Situation für DIE LINKE liegen. Ein allgemeines
Problem widerspiegelt der Ausspruch "We all are overnewsed but
underinformed." (Miriam Meckel: "Alles überall auf einmal.") Und
das erfordert wohl, dass wir uns entweder entscheiden, woher wir die
Informationen bekommen oder was wir unberücksichtigt lassen.
In
der Statistik meines Blogs fällt aber noch etwas auf. Die Rückmeldungen aus dem
Kreisverband in Form von Kommentaren oder Posts liegen "knapp über
Null". Nun könnte man meinen, das wäre ein beruhigendes Zeichen, da keiner
meckert. Alles in Butter. Doch ein Grundgesetz der Kommunikation lautet, dass
wir nur dann erfolgreich kommunizieren, wenn Dialog (Feedback) entsteht und
sich ständig fortsetzt. Warum ist das hier nicht der Fall, frage ich mich als
Blogger? Ist mein Angebot zu dünn? Sind die von links erwarteten Leser
politisch desinteressiert oder vielleicht digitaltechnisch überfordert?
Aber
vielleicht liegt es auch gar nicht an meinem Blog direkt. Wenn ich mir die
Webseite des Kreisverbandes ansehe, mit der er verlinkt ist, wird mir ein
akuter Mangel an Aktualität und Dialog deutlich. Seit Beginn dieses Jahres
wurden gerade mal fünf Posts veröffentlicht. Eine Dialog-Funktion (für
Kommentare) existiert überhaupt nicht. Und die Unterseiten für die Ortsverbände
werden inhaltlich und organisatorisch völlig vernachlässigt; die meisten wurden
seit Mitte des vergangenen Jahres nicht mehr aktualisiert. Ähnlich sieht die
Facebook-Seite aus. Mag sein, dass sich die Genossinnen und Genossen in den
Mitgliederversammlungen, über E-Mails, Mitgliederbriefe und Telefon intensiver
austauschen. Doch davon dringt, bis auf wenige Ausnahmen, nichts in die Öffentlichkeit.
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Bild mit Hilfe von Copilot |
Natürlich weiß ich, dass vieles noch "von oben" kommen wird: Plakate, Flyers usw. vom Bundes- und Landesverband. Als Mitglied des Landesrates werde ich da aktuell informiert. Aber eine Partei muss nicht zuletzt an der Basis existieren und wachsen...Welchen
Reim soll ich mir als linker Wähler nun daraus machen? Wenn ich in meinem
überwiegend linksorientierten Freundes- und Bekanntenkreis nachfrage, stelle
ich eine erschreckende Unkenntnis zu den Aktivitäten und Absichten der Linkspartei im
Landkreis fest. Wird da in den kommenden drei Monaten bis zur Kommunalwahl noch der
kommunikative Wohlstand ausbrechen? Ich hoffe sehr, dass der Kreisverband
DIE LINKE doch bald wieder aufwacht und zu früheren Traditionen und Erfolgen
zurückfindet.
Die
Zeit ist knapp. Aber es ist noch Zeit. Jetzt sollte man auch im Kreisverband
Meißen eine Kampagne für die Kommunalwahl starten, und das auf möglichst
vielen Kanälen. Stammtischrunde im Hinterzimmer, Info-Stand und Flyers machen es nicht allein. E-Mails und ö Social Media allein auf der anderen Seite aber auch nicht. Ein Initial, klare Argumente und öffentlicher Dialog sind gefragt. Wir sollten möglichst schnell gemeinsam darüber nachdenken?
G.
Dietmar Rode, Blogger